Allein im Bereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, zu welchem die Landkreise Böblingen und Ludwigsburg gehören, ereigneten sich im Jahr 2022 über 2.000 entsprechende betrügerische Anrufstraftaten mit einer Schadenssumme von 900.000 Euro. Dies entspricht einem Anstieg der Fälle um 75,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (rund 1.400 Fälle). Landesweit waren es rund 18.500 Fälle und ein Schaden von 20,6 Millionen Euro (Anstieg der Fälle um 62 Prozent). Dies geht aus aktuellen Zahlen des Innenministeriums hervor, die dem Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Miller vorliegen.
„Auf beschämende Art und Weise nutzen Kriminelle das Vertrauen der Menschen oder ihre Hilfsbereitschaft aus, um Geld zu erhalten“, stellt der Innenexperte Dr. Miller dar, „sie geben sich als nahe Verwandte oder falsche Polizisten aus und drängen zumeist ältere Menschen unter vorgespieltem Druck zu unüberlegtem Handeln.“
Die Drahtzieher der Anrufe sitzen ganz überwiegend in ausländischen Call-Centern und manipulieren die auf dem Telefondisplay angezeigte Rufnummer. Immer häufiger werden Enkeltricks auch über SMS oder WhatsApp gestartet. Die Dunkelziffer ist Fälle ist hoch, in der Statistik der Polizei werden nur die angezeigten Fälle aufgeführt.
„Glücklicherweise laufen die meisten Betrugsversuche ins Leere, weil die Betroffenen genau richtig reagieren: Einfach auflegen und die Polizei kontaktieren!“, erklärt der Böblinger Abgeordnete und appelliert: „Die Maschen der Kriminellen werden immer perfider. Seien Sie deshalb stets misstrauisch. Machen Sie am Telefon keine Angaben über Ihre finanziellen Verhältnisse. Lassen Sie sich niemals zur Überweisung von Geld überreden. Die Polizei wird das nie tun. Rufen Sie im Zweifelsfall direkt die Polizei unter der Notrufnummer 110 an. Diese steht Ihnen rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite.“