Zum 80. Jahrestag der Bombardierung Böblingens: „Böblingens Schicksal ist uns eine Mahnung für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einzustehen“

In der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober 1943 bombardierten die Alliierten das nationalsozialistische Deutschland und trafen dabei besonders die Stadt Böblingen und zahlreiche Gemeinden in der Umgebung.

Die Folgen der Bombennacht waren verheerend. Allein in Böblingen starben 60 Menschen, etwa 250 wurden verletzt. Rund 1700 Böblinger verloren in dieser Nacht ihr Obdach. Neben Böblingen waren auch Sindelfingen, Holzgerlingen, Altdorf, Hildrizhausen und Nufringen von den Bombardierungen betroffen. Von 23.55 Uhr bis 0.50 Uhr warfen alliierte Bomber rund 17.500 Bomben über den Gemeinden des Landkreises ab. Vor allem die Altstadt von Böblingen wurde stark zerstört. Ein Großteil der Gebäude fiel den Bomben und Flammen zum Opfer.

Die Nachkriegsjahre im Landkreis waren daher, wie in der gesamten jungen Bundesrepublik, vom Wiederaufbau der zerstörten Städte und Gemeinden geprägt. Der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Böblingen, Dr. Matthias Miller, blickt anlässlich des 80. Jahrestages der Bombennacht insbesondere auf diese prägenden Jahre zurück: „Im Rückblick auf die Bombennacht und die darauffolgenden Zerstörungen müssen wir uns ein Beispiel an der Tatkraft und dem Mut der Nachkriegsgeneration nehmen, die trotz aller Widrigkeiten ihre ganze Kraft in den Wiederaufbau gesteckt hat“. Insbesondere die Böblinger Stadtkirche auf dem Schlossberg konnte schnell wiederaufgebaut werden. Bereits 1950, als der Rest der Altstadt noch in Trümmern lag, konnte die Kirche erneut eingeweiht werden. Noch heute erinnert eine Gedenktafel an der Fassade an die Bombennacht vor 80 Jahren. „Der Angriffskrieg in der Ukraine zeigt aktuell erneut, dass Frieden und Freiheit in Europa keine Selbstverständlichkeit sind. Das Schicksal Böblingens ist uns daher eine eindrückliche Mahnung, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie gegen Unterdrückung und Gewalt überall auf der Welt einzutreten“, so Dr. Matthias Miller abschließend.

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